Sieht wie Kunst aus.
Der Kreativ - Blog von carmenmiller.de.

Kreative Nebenprodukte, Ideen am Rande,
Tipps und Tricks, frisch aus dem Atelier.

#1 : : Jeannie :
: Flaschenlampe

Für das Zerschneiden der Flasche habe ich zuerst einen Glasschneider mit einer Schraubzwinge an einem Tischbein befestigt und dann die Flasche auf dem Boden daran entlang gedreht. Das ist nicht wirklich empfehlenswert, es sei denn, man hat genügend Kraft, um die Flasche gleichmäßig ohne Ruckelei zu bewegen. Ich habe mir dann einen preisgünstigen Flaschenschneider im Internet bestellt. Das ist ein Plastikgestell, auf das man ganz bequem die Flasche legt und dann langsam drehend am eingebauten Glasschneider anritzt. Geduld braucht es lästigerweise immer, vor allem beim vorsichtigen Erwärmen der geritzten Naht über der Kerze und dem anschließenden Abschrecken in kaltem Wasser. Doch plötzlich macht es Knack und die Flasche bricht sauber entzwei. Mit Schleifpapier lässt sich die scharfe Kante abrunden. Für das Dekor habe ich Lochrandverstärker auf das gereinigte Glas geklebt, und mit einer Glasätzlösung, die man auch beim Perlendrehen verwendet, überzogen. Abgewaschen ergibt das dann -bis auf die maskierten Lochrandverstärkerlöcher- eine matte Milchglasoberfläche. Das elektrische Innenleben stammt aus alten Lampen und Kabelresten.
Aus den übrigen Flaschenteilen lassen sich Bottlelets, erstaunlich stabile,
gläserne Armbänder gestalten. Und die Unterteile fungieren als Windlichter.

#2 : : Kornblumenblau & Tomatenrot :
: Pflanzenfarben selbermachen

Geht ganz einfach: Färbende Pflanzenteile sammeln und unter Zugabe einer Tasse Wasser und zwei Esslöffel Alaun 10 - 20 Minuten köcheln lassen. Das Alaun ist ein Metallsalz, man nimmt es auch her, um Wände zu grundieren. Es lässt sich leicht im Internet bestellen, wahrscheinlich bekommt man es auch in der Apotheke.

Dann die Pflanzenteile abseihen und die Farbflüssigkeit unter Rühren einkochen lassen. Kurz bevor die Flüssigkeit kristallin wird, sollte man sie in geeignete Behältnisse wie Muschelschalen oder leere Teelichter gießen und dann trocknen lassen. Man kann den so entstandenen Farbnapf verwenden, indem man einfach mit einem Pinsel und Wasser die Farbe wieder anlöst.

Dieser getrocknete Farbsud ist allerdings ziemlich fest und hart und färbt nicht richtig. Ich habe mir dann daraus leicht lösliche und farbintensive Aquarellfarben selbst hergestellt, indem ich zum gemörserten Farbpulver jeweils ein paar Tropfen Honigwasser, Gummi Arabicum und Glyzerin zugegeben habe. Dabei handelt es sich um ein uraltes Rezept zum Binden von Aquarellfarben. (Gummi Arabicum erhält man im Künstlerbedarfshandel, das Glyzerin kann man in der Apotheke kaufen.)

Wenn die Farben frisch gebunden und in ihre Näpfe gegossen trocknen müssen, dann sind sie noch viel leuchtender. Durch das Trocknen werden sie immer blasser und um nicht durcheinanderzukommen, sollte man sich auf der Unterseite notieren, um welche Pflanzenextrakte es sich denn im jeweiligen Napf handelt.

Manche Farben verändern sich auch, nachdem man sie mit Wasser angelöst und aufgetragen hat. Beispielsweise Holunder erscheint frisch aufgetragen dunkelrot und wird dann später violett. Ein kräftiges, fast schon Orange anmutendes Gelb, das sich nach dem Auftragen auch nicht mehr verändert, erhält man aus den Blütenblättern von Tagetes. Ein sonnigeres Gelb liefern Frauenmantelblätter. Brennnesselblätter und Stengel ergeben ein zartes Grün und Ritterspornblüten Himmelblau. Rote Rosenblätter färben Weinrot, man darf sie aber nicht zu lange auskochen, denn sonst wird der Farbsud grau. Farbintensiv ist auch Holundersud, der wirkt schon fast schwarz-violett.

Wenn man im Winter nicht mehr an frische Pflanzenteile herankommt, dann kann man auch mit getrockneten Teesorten, wie Hibiskus oder Hagebutten, experimentieren.



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